Keine Angst !
Der Fachwirt ist ein Marathon
Laufenden Unterricht nutzen!
Je nach Bildungsträger und gewähltem Unterrichtsmodus finden Präsenzveranstaltungen an Wochentagen oder verstärkt Freitag / Samstag. Statt. Wenn auf Grund von Fördermaßnahmen (z. B. der Agentur für Arbeit) Teilnahmepflicht besteht, erübrigt sich eine Entscheidung an Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. In allen anderen Fällen ist es sehr empfehlenswert, Präsenzveranstaltungen dann zu besuchen, wenn sie einen persönlichen Nutzen erkennen lassen. Verstehen Sie die Zeit des Präsenzunterrichts als Chance, sich mit dem Stoff zu beschäftigen, Fragen zu stellen, sich mit dem Dozenten und den anderen Kursteilnehmern auszutauschen und wichtige Informationen zum Ablauf und zu Prüfungen zu bekommen. Dabei beobachte ich immer wieder, dass Präsenzveranstaltungen von manchen Teilnehmern eher als Entertainment denn als Lehrveranstaltung betrachtet werden. Dies ist kein gutes Konzept!
Kontinuierlich lernen - nicht erst am Schluss
Da die Fortbildung zum / zur geprüfte(n) FachwirtIn im Gesundheits- und Sozialwesen eine sehr große Stoffbreite erfordert, führt die Konzentration des Stofferwerbs in einer kurzfristigen Lernphase vor den Prüfungen regelmäßig zu Frustration und Überforderung. Gleichermaßen bringt der Besuch von Präsenzveranstaltungen nichts, wenn Sie sich dort nicht konzentrieren und wirklich dabei sein wollen oder können. Eine Anwesenheit aus Pflichtgefühl ist in der Regel Zeitverschwendung. Überlegen Sie also, welche Präsenz für Sie sinnvoll ist und nehmen Sie dort möglichst viel mit. Den Stoff von „ausgelassenen“ Präsenzveranstaltungen arbeiten Sie vor oder nach, in dem Sie das Unterrichtsmaterial des Bildungsträgers nutzen, ergänzende Literatur verwenden, Mitschriften anderer TN verwenden oder in Lerngruppen mitarbeiten;
auch Internetforen können hilfreich sein.
Parallel zum Unterricht aktiv sein
Wichtig ist, den Stoff möglichst in eigenen Worten zu erfassen, das Anlegen von eigenen Lernkärtchen ist nach wie vor einer der besten Lernmethoden. Im Internet gekaufte Karten zur Stoffwiederholung sind ganz nett, haben aber lange nicht den Wert von selbst erstellten Karten. Eine weitere wichtige Lernunterstützung sind Arbeits- und Lerngruppen. Diese funktionieren aber nur, wenn die Treffen diszipliniert und strukturiert organisiert sind. Ein Wochenende gemeinsam wegzufahren und dabei einzuplanen, „auch gemeinsam zu kochen und auch ´mal Pause zu machen“ bringt außer einer nett verbrachten Zeit wahrscheinlich wenig (solche Vorhaben habe ich schon real erlebt); es ist Ziel führend, wenn ein TN „den Hut aufhat“ und für eine Struktur sorgt.
Fragen beantworten - nicht Stoff wiedergeben
Die allermeisten Anbieter von Fachwirtkursen stellen auch Lehrmaterial zur Verfügung: ausgedruckte Folien, Lehrtexte, Zusammenfassungen, Übungsaufgaben und teilweise auch Bücher. Es ist natürlich sinnvoll, sich neben dem Unterricht den Stoff auch anhand von Unterrichtsmaterial zu erschließen, aber: die IHK wird Fragen stellen und Sie nicht auffordern, Stoff nach Themen oder Kapiteln wiederzugeben. Und gerade die Fragetechnik in IHK-Prüfungen ist erfahrungsgemäß
die größte Hürde - nicht das Lernen des Stoffs.
Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich "umzuschalten" und sich den Stoff anhand von Übungsaufgaben und alten Klausuraufgaben (über die Verlagsgesellschaft der IHK´s zu beziehen) zu erschließen - und im Austausch mit anderen.
Nimm Dein Hirn zum Lernen mit
Aus der Neurologie wissen wir heute sicher: Lernen beruht darauf, dass sich Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn verändern. Das geschieht nicht erfolgreich durch Auswendiglernen - unser Gehirn ist keine Festplatte. Gutes gehirngerechtes Lernen bedeutet: den Stoff im Gehirn "bewegen", d. h. schreiben (deshalb Lernkärtchen), sich austauschen, anderen erklären, mit dem Stoff arbeiten, Verbindungen herstellen, Zusammenhänge verstehen; dabei wichtig: eigene Formulierungen finden; damit entstehen neue neurale Verbindungen. Auch wenn häufig das Gegenteil gesagt wird: Multitasking ist ein Märchen - auch bei Frauen. Neuere Studien (z. B. Prof. Spitzer) zufolge ist eine häufige und intensive Nutzung oder auch die gleichzeitige Nutzung unterschiedlicher Medien für die Lernfähigkeit des Gehirns schädlich; Multitasking fördert vor allem Uaufmerksamkeit. Also: wer beim Lernen "nebenher" etwas macht (Radiohören, Internet...) schadet dem eigenen Lernerfolg - und ist selbst daran schuld. Grund für diese Aussage ist die Erkenntnis der Neurologen, dass Erfahrungen in unserem Gehirn „Spuren“ hinterlassen. Also: die Art
und Weise, in der wir unser Hirn belasten, bleibt nicht ohne
Folgen - im Positiven wie im Negativen.
Es bilden sich gewissermaßen "neurologische Trampelpfade" aus, auf denen es sich gut läuft. ein solcher Weg wird dann immer wieder genommen (GEWOHNHEIT !!) - nicht, weil er eine gute Methode oder eine Problemlösung darstellt, sondern weil er schon vorhanden ist.
Diese Erkenntnis lässt den Schluss zu, dass es viel leichter ist, sich eine schlechte Gewohnheit gar nicht erst anzugewöhnen,
als sie sich wieder abzugewöhnen.
Lernen und Emotion
Emotionen haben einen großen Einfluss auf das Lernverhalten. Im Falle von Angst ist die reagieren wir archaisch ohne die Situation ausreichend zu berücksichtigen: Flucht, Verstecken oder Angriff. In jedem Fall ist unsere Lernfähigkeit blockiert. Wir haben jetzt vor dem Fachwirt natürlich keine Angst, aber: es gibt möglicherweise negative Emotionen aus andeern Bereichen des Lebens.Bsp: Jemand (z. B. ich selbst) sagt, ich muss die Prüfung bestehen! Das kann bedeuten: ich habe Angst, wenn ich durchfalle, weil ich mich dann lächerlich mache,, andere Menschen
mich dann nicht mehr ernst nehmen oder ähnliches
Wichtig ist, sich von diesen Themen zu lösen
(es sind meistens nur von mir selbst geschaffene Blockaden).
Mit Angst zu lernen blockiert das kreative Finden von Lösungen, weshalb genau das im Unterricht oder in Schulungen verhindert werden sollte. Deshalb ist es wichtig, negative Emotionen aus dem Leben nicht in die Lernsituation kommen zu lassen oder - besser - grundsätzlich klären. Nicht selten "weckt" die Belastung in der Prüfungsvorbereitung
alte Probleme wieder auf..